Während Frauen in der Vergangenheit in vielen Bereichen von sogenannten „Frauentarifen“ in den alltäglichen Versicherungen profitieren konnten, gilt mit den kommenden „Unisex-Tarifen“ bald wieder vollständige Gleichberechtigung – und das auch bei den Autoversicherungen.
Nicht nur beim Versandhaus Eurotops war das Sparpotential und die Auswahl für Frauen größer: Lange Zeit war Frauen auch in der Autoversicherung ein günstigerer Versicherungstarif vorbehalten. Die Argumentation der Versicherer: Viel häufiger sind es die jungen, männlichen Verkehrsteilnehmer, die in schwere Unfälle verwickelt sind. Pauschal bot man als Konsequenz den Frauen ein günstigeres Versicherungsmodell an als den Männern – in der Autoversicherungsbranche auch bekannt als „Ladytarif“.
Grundsätzlich wird das Anpassen der Versicherungstarife in der Autobranche allerdings mit Mehrkosten verbunden sein. Versicherungsexperten und auch die Verbraucherzentralen raten zu einem detaillierten Vergleich. Ebenfalls wahrscheinlich ist, dass die jeweiligen Versicherer die Information über die anstehende Preiserhöhung erst sehr kurzfristig an ihre Kunden leiten werden. Annehmbar wäre, dass die Versicherungen so bei vielen Langzeitkunden einen etwaigen Wechsel zur Konkurrenz vermeiden möchten.
Gewinner der Tarifanpassungen sind jedoch auch: die Fahranfänger. Bisher waren es besonders sie, die bei der Autoversicherung draufzahlen mussten – das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu sein gilt für einen Fahranfänger schließlich als signifikant höher! Auch junge Männer, die einen Neukundenvertrag bei einer Autoversicherung abschließen möchten, können zukünftig entscheidend profitieren. Frauen hingegen, die bisher durch einen speziellen „Lady-Tarif“ Geld sparen konnten, werden deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Zu den weiteren Verlierern der Unisextarife gehören neben den weiblichen Neukunden ganz besonders ältere Autofahrer, die lange Zeit unfallfrei unterwegs waren und somit in ihren Beiträgen herabgestuft wurden. Auch Autofahrer, die schon mehrere Jahre versichert sind, werden die Preissprünge empfindlich treffen.
Das Sparpotential und die Differenzen innerhalb verschiedener Tarifmodelle sind enorm. Wer nicht vergleicht, läuft der Gefahr, im schlimmsten Fall bis zu 1400 Euro zu viel für seine Versicherung zu zahlen. Jedoch keine Panik: den typischen Stichtag für einen Wechsel gibt es nicht. Kunden haben nach jeder Preiserhöhung das Recht, den bestehenden Vertrag aufzulösen und zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.
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