Mercedes-Benz

Intelligentes Autokino für den Mercedes EQS – MBUX Hyperscreen

Die Weltpremiere der vollelektrischen Luxuslimousine EQS von Mercedes-Benz ist zwar erst für April 2021 avisiert. Aber wie im Hause Daimler üblich, gibt es bereits einige Appetithäppchen, die zwar nicht viele konkrete Informationen enthalten, Autoenthusiasten und potenzielle Kunden aber mit emotionalen Bildern neugierig machen auf die Elektro-Variante der S-Klasse. Überraschend viel ist schon bekannt über den kommenden MBUX Hyperscreen, mit dem der EQS auf Wunsch ausgestattet werden kann.

Infotainment auf zweieinhalb Quadratmetern

Über die gesamte Fahrzeugbreite zwischen den A-Säulen – 1,41 Meter – wird sich das gigantische Display erstrecken. Hinter exakt 2,43211 m² leicht gebogenem Gorillaglas aus Aluminiumsilikat verbirgt sich ein hochwertiges OLED-Panel. Die Wölbung des Glases erfolgt in der Produktion nach dem Mold-Verfahren bei Temperaturen um 650 °C. Die dreidimensionale Form ist so gestaltet, dass der Fahrer seinen Bereich des Displays an jeder Stelle ohne Verzerrungen einsehen kann. So viel Glas im Cockpit darf bei einem Unfall nicht zum Sicherheitsrisiko für die Insassen werden. Deshalb gibt es Sollbruchstellen sowie eine intelligente Lösung mit fünf Halterungen, die bei einem Unfall planmäßig nachgeben.

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Hoher Kontrast garantiert optimale Sichtbarkeit

Im Display selbst strahlen aktivierte Pixel mit besonderer Farbbrillanz, während nicht genutzte Bildpunkte vollständig abgeschaltet werden und damit ein tiefes Schwarz erzeugen. Durch diese Technik wird stets ein optimaler Kontrast erreicht, auch wenn Fahrer oder Beifahrer seitlich auf den Hyperscreen schauen oder direkter Lichteinfall das Ablesen der Anzeigen beeinträchtigen könnte. Unterstützt wird die gute Sichtbarkeit auch unter ungünstigen Bedingungen durch eine doppelte Beschichtung des Deckglases, die Reflexionen schluckt. Multifunktionskamera und Lichtsensor messen zudem kontinuierlich die Helligkeit im Fahrzeug und passen die Leuchtstärke der OLED-Elemente danach an.

Eingefasst ist das mitreisende Autokino in einen Kunststoffrahmen. Das klingt zwar nicht nach S-Klasse, aber eine sehr dünne Lackierung in drei Schichten erzeugt dennoch einen hochwertigen Eindruck. „Silver Shadow“ nennt Mercedes diese Oberflächengestaltung. Die in das Display integrierte Ambientebeleuchtung verstärkt den Eindruck eines freischwebenden Cockpits.

Auf die inneren Werte kommt es an

Das beste Display nutzt nichts, wenn es nicht adäquat gefüllt wird. Aber wie nicht anders zu erwarten, sorgt Mercedes im EQS auch an dieser Stelle für Oberklasse-Niveau. Im Hintergrund rechnen acht CPU-Kerne. Ihnen stehen 24 Gigabyte Hauptspeicher zur Verfügung, die mit bis zu 46,4 Gigabyte pro Sekunde beschrieben oder ausgelesen werden können. Der Touchscreen verfügt über zwölf sogenannte Aktuatoren hinter dem Deckglas. Sie erzeugen eine leichte Vibration der Glasfläche und geben somit eine haptische Rückmeldung der Bedienung. Druckknöpfe oder Schalter wird man also nicht vermissen.

Sichere intuitive Nutzung dank künstlicher Intelligenz

Hinter der Abkürzung MBUX verbirgt sich die Mercedes-Benz User Experience, das intelligente Multimediasystem, das bereits in vielen Baureihen verfügbar ist. Die intuitive Bedienbarkeit unter Einsatz künstlicher Intelligenz wird im EQS ein bisher nicht gekanntes Level erreichen, wenn man den Teasern zur elektrischen S-Klasse glauben darf. Verschachtelte Menüs – bislang ein Kritikpunkt am MBUX – sollen der Vergangenheit angehören. Mercedes verspricht ausdrücklich null Levels, durch die der Fahrer scrollen muss. Ein wichtiger Punkt beim Einsatz digitaler Fahrzeugtechnik – wurde doch im August 2019 gerichtlich entschieden, dass die Bedienung eines Touchscreens im Tesla unter das Handy-Verbot am Steuer fällt, wenn der Fahrer durch Aufruf von Untermenüs zu lange abgelenkt ist. Mit einfachen Benutzeroberflächen, Sprachbedienung und Gestensteuerung genießt die Sicherheit im EQS stets höchste Priorität. Hilfreich waren beim Software-Design vor allem Nutzungsanalysen der aktuell angebotenen MBUX-Systeme: Navigation stand mit Abstand ganz oben auf der Wunschliste der Fahrer, gefolgt von Medienaufrufen und Telefonie. Nach diesen Erkenntnissen wird die Zero-Layer-Struktur im EQS dynamisch immer wieder neu zusammengestellt.

Dass Information auch ästhetischen Wert haben kann, beweist Mercedes mit diversen kunstvollen Elementen der Anzeige. Das betrifft zum Beispiel den Ersatz der analogen Rundinstrumente, die jetzt in den Farben Blau und Orange gestaltet sind und bei Star-Wars-Fans vielleicht Erinnerungen an Laserschwerter wecken. Gelungen ist auch die Anzeige der Vorgänge rund um den elektrischen Antrieb: Eine Linse scheint schwebend der Schwerkraft zu folgen und zeigt damit Beschleunigung oder Rekuperation.

Wirklich neu im MBUX Hyperscreen ist das Lernen aus Nutzerverhalten und Umgebungsdaten. So kann der Mercedes EQS seinem Fahrer beispielsweise das Anheben des Fahrzeugs an kritischen Stellen wie Garagenzufahrten oder Drempeln zur Verkehrsberuhigung vorschlagen, bei niedrigen Temperaturen eine in der Vergangenheit häufig abgerufene Massage mit Sitzheizung anbieten oder einen Routineanruf vorbereiten, den der Fahrer regelmäßig zu einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort macht. Selbstverständlich unterbleibt der Vorschlag, wenn MBUX einen anderen Fahrer erkennt. Und die Hoheit bleibt immer beim Menschen: Er kann die Idee mit einem Fingerzeig gutheißen oder verwerfen.

Auch Beifahrer reisen erster Klasse

Rund ein Viertel Quadratmeter des MBUX Hyperscreens ist allein dem Beifahrer gewidmet. Was hier angezeigt werden darf, hängt von nationalen Sicherheitsvorschriften ab. Alleinfahrer holen sich – passend zum Markenlogo – die Sterne vom Himmel animiert in ihr Auto. Ist der rechte Sitz belegt, kann der Passagier seine Vorlieben für die Anzeige einem von sieben Profilen zuweisen und so bei der nächsten Mitfahrt schnell wieder aufrufen.

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