Ob ein neues Auto angemeldet wird oder ein Wechsel der vorhandenen Police ins Haus steht: Wer auf der Suche nach einer Kfz-Versicherung ist, sieht sich einer Fülle von Angeboten gegenüber. So stellen sich viel Frage: Welche Versicherung braucht man wirklich, genügt eine Haftpflicht oder ist ein Vollkaskovertrag notwendig? Und wie erkennt man eine gute Kfz-Versicherung?
Warum braucht man überhaupt eine Kfz-Versicherung?
Ohne sie geht gar nichts: Mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland Pflicht. Sie übernimmt Schäden, die der Versicherungsnehmer an anderen Fahrzeugen verursacht. So ist sichergestellt, dass die Geschädigten einen Ausgleich erhalten und der Fahrer nicht in den finanziellen Ruin getrieben wird. Der Nachweis einer Haftpflichtversicherung ist ohnehin für die Anmeldung eines Fahrzeugs obligatorisch. Ohne Vorlage der elektronischen Versicherungsbestätigung (EVB) ist weder eine Neuzulassung noch eine Ummeldung möglich.
Freiwillig können Teil- oder Vollkaskopolicen abgeschlossen werden. Sie kommen für Schäden am eigenen Fahrzeug auf. Dabei übernimmt die Teilkasko vor allem Kosten für nicht selbst verursachte Defekte. Typische Beispiele sind Diebstahl, Glasbruch – etwa Risse oder Löcher in der Frontscheibe nach einem Steinschlag – sowie Unwetterschäden. Teilweise kommen die Versicherer auch für Wildunfälle und Marderbisse sowie deren Folgeschäden auf.
Vollkaskoverträge umfassen alle Leistungen der Teilkasko und übernehmen darüber hinaus die Kosten für selbst verschuldete Unfälle und Vandalismus. Auch wenn sich aufgrund von Fahrerflucht der Verursacher nicht ermitteln lässt, springt die Vollkaskoversicherung ein.
Tipp: Für Voll- und Teilkaskoverträge ist eine Selbstbeteiligung in Höhe von durchschnittlich 150 bis 300 Euro in vielen Fällen sinnvoll. Sie senkt die Prämienhöhe deutlich, stellt im Falle eines Schadens für den Versicherungsnehmer jedoch in der Regel keine hohe Belastung dar. Mögliche Rabatte winken auch, wenn eine Werkstattbindung vereinbart wird, der Schaden also ausschließlich in einer bestimmten Vertragswerkstatt behoben wird.
Kfz-Versicherung abschließen: Darauf gilt es zu achten
Vorsicht Falle: Es ist ratsam, die Versicherungsbedingungen inklusive des Kleingedruckten genau zu studieren, bevor man sich für einen Vertrag entscheidet. Der Versicherungsumfang kann sich von Anbieter zu Anbieter teilweise deutlich unterscheiden.
Bei der Kfz-Haftpflicht ist eine möglichst hohe Deckungssumme im Schadensfall besonders wichtig. Im Falle von Personenschäden kann der Schaden in die Millionenhöhe gehen. Bereits die gesetzliche Mindestdeckungssumme liegt für bei 7,5 Millionen Euro. Sachschäden sind mit mindestens 1,22 Millionen Euro, Vermögensschäden mit 50.000 Euro versichert. Das ist wenig. Experten empfehlen daher, die Summe auf den pauschalen Maximalbetrag von 100 Millionen Euro aufzustocken. Auf die Prämienhöhe wirkt sich das kaum aus, kann allerdings im Schadenfall den finanziellen Ruin verhindern.
Mitversichert werden sollten außerdem Schäden mit Mietautos auch im Ausland. Ein Auslandsschadenschutz springt ein, wenn man mit dem eigenen Fahrzeug im Ausland einen Unfall ohne eigene Schuld verunfallt. Der sogenannte Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit umfasst auch dann Versicherungsschutz, wenn der Versicherte beispielsweise durch Ablenkung einen Schaden verursacht. Wichtig: Alkohol- und Drogenkonsum sind davon in aller Regel ausgeschlossen.
Für Besitzer eines Elektro- oder Hybridautos ist es obendrein ratsam, auf spezielle Leistungen der Versicherer zu achten. Insbesondere sollten Defekte an der Batterie abgesichert werden. Der Akku ist das teuerste Bauteil im E-Auto und die Kosten für einen Austausch oder eine Reparatur sind dementsprechend hoch.
Wo lässt sich eine Kfz-Versicherung abschließen?
Die meisten Versicherungsgesellschaften bieten verschiedene Tarife und Optionen an, wie etwa dieses Beispiel der AdmiralDirekt zeigt. Welcher Vertrag der passende ist, hängt unter anderem vom Alter des Fahrzeugs und der jährlichen Fahrleistung ab. Vergleichsportale listen alle Leistungen und die entsprechenden Kosten übersichtlich auf. Oftmals lassen sich Verträge auch über die neutralen Anbieter abschließen. Alternativ ist der (Online)-Abschluss direkt bei der Versicherungsgesellschaft möglich.
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